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Erzählcafé: Ferien - Nah & Fern
Das fünfte Erzählcafé zum Thema „Ferien! Nah & Fern …“ bot viel Gesprächsstoff und elf Gäste folgten der Einladung.
Nach einer heiteren Kennenlernrunde führte Myriam Eichenberger als Moderatorin mit überraschenden Tatsachen ins Thema Ferien ein. Verblüffend, dass der heutige Anspruch auf 4 Wochen Ferien erst vier Jahrzehnte alt ist. Für Lacher sorgte, dass die allererste Ferienregelung von 1879 nur für Bundesbeamte gegolten hat: Geistige Erschöpfung und Sauerstoffmangel durch die Tätigkeit im Büro erforderte Erholung. 40 Jahre später (1920) erhielten dann viele der Arbeitenden regelmässig Ferien, ein Anspruch auf zwei Wochen wurde aber erst nach dem 2. Weltkrieg eingeführt. Zuerst in einzelnen Kantonen und 1966 auf Bundesebene. Bis zum Anspruch auf vier Wochen dauerte es nochmals zwanzig Jahre: 1984 wurde dieser gesetztlich verankert. Zum Reinhören empfiehlt Eichenberger berührende Archivperlen zu „Ferien vor 70 Jahren“ auf Radio Beromüster. Elisabeth Schnell und Ueli Beck, frühe Moderierende, erzählen Geschichten von Radiohörenden, die sie gesammelt hatten.
Zurück nun zu den Geschichten und Erinnerungen in der eigenen Runde. Wir hörten von Wanderferien, die man als Kind nicht so geliebt hatte oder von Überraschungen in einer Berghütte: Die rotweiss gewürfelten Bettdecken seien so kuschelig gewesen! Weniger gemütlich waren dann am Morgen der Juckreiz und die vielen roten Punkte in den Gesichtern wegen der Bettwanzen. Einige teilten lustige Erinnerungen an eine bestimmte Alphütte, hier in der Gegend und wiederum andere verbanden Kindheitserinnerungen eher mit Helfen während der Heuferien. Beim Zuhören wurden die seltenen und kostbaren Glücksmomente beim Spielen und Baden am Fluss wieder lebendig und erinnerten andere an ihre Sommertage in der Badi. Auch das lustvolle Tätigsein während Ferien weckte Erinnerungen, sei es auf dem Maiensäss, als Kunstschaffende mit Projekten oder beim Renovieren eines Familienhäuschens an der Ostsee. Wieder ganz zurück ins Heute brachte uns dann der frisch gebackene, duftende Aprikosenkuchen und eine Tasse Kaffee. Wie bei den Ferien - viel zu schnell ging auch diese besondere Zeit wieder zu Ende … !
Text: Myriam Eichenbereger, Fotos: Benny Romer
Brockenstube Chrosihuus zu Gast im Schaukasten
Thema - 40 jähriges Jubiläum
Thema - Ferien
Bilder: Benny Romer
6. Generalversammlung - und das neue Buch zur Ortsgeschichte
«Beinwil am See 1970 bis 2020» - Das neue Buch zur Dorfgeschichte
Im Anschluss an die Generalversammlung am 28. 3. 2024 lud Zeitreisen zu einem interessanten und spannenden Vortrag des Historikers Markus Widmer-Dean ein. Er ist Verfasser des neuen Buches der Ortsgeschichte von Beinwil am See.
Bereits 1985 erschien das Buch «Beinwil am See» von Karl Gautschi, in dem der Autor die Entwicklung unseres Dorfes vom Mittelalter bis in die achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts darstellte.
Markus Widmer-Dean beschreibt in seinem neuen Buch fünfzig Jahre Ortsgeschichte von Beinwil am See als zeitgeschichtliches Dokument von 1970 bis 2020. Sein Buch baut auf das Werk von Karl Gautschi auf. Er gliederte auf der Grundlage einer Zeittabelle sein Buch in fünf grosse Bereiche, den historischen Überblick zwischen 1970- 2020, die Dorf-, Gemeinde-, Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung in diesem Zeitraum. Im Profil 2023 stellt er das heutige Entwicklungsniveau unseres Dorfes auf.
Ausserdem setzt er die Gemeinde in diesen fünf Bereichen in Beziehung zur kantonalen und schweizerischen Entwicklung. Sehr eindrucksvolle Fotos, Interviews mit Zeitzeugen, verschiedene Zeitleisten und Diagramme sowie Landkarten und Pläne visualisierten die spannenden Ausführungen von Markus Widmer- Dean sehr eindrücklich. Sie finden sich auch im Buch wieder. Darüber hinaus erfuhren die Zuhörerinnen und Zuhörer, wie ein Buch entsteht, von der Idee und der Konzeption bis zum Druck, von der Recherche, den Fotos und Interviews und dem Schreiben des Textes. Computer, Fotoapparat und Sprachaufzeichnungsgerät gehörten zu seinen wichtigsten Arbeitsgeräten. Markus Widmer- Dean wies auf das umfangreiche Quellen- und Literaturverzeichnis am Ende seines Buches hin. Das macht es besonders wertvoll.
Das Buch «Beinwil am See 1970-2020» liegt nun vor. Die Dorfansicht und der See auf dem Einband des Buches laden zum Lesen ein. Es lohnt sich das Buch bei der Gemeindeverwaltung zu beziehen.
Text: Astrid Stannarius, Bilder: Benny Romer
Protokoll 6. GV vom 25.4.2024
Erzählcafé: Meine Lieblingsorte im Seetal
Warum wird ein Ort zu einem Lieblingsort? Woher kommt die magische Anziehungskraft? Sind es meine Erinnerungen, die den Ort besonders machen? Gibt es inspirierende Ereignisse oder wundersame Geschichten zu diesem Ort?
Lieblingsorte rund um den Hallwillersee oder Punkte oberhalb des Sees, wo jedermann das Seetal in seiner ganzen Fülle bestaunen kann, das wurde mehrmals als Favorit genannt. Ganz besonders erwähnt wurden auch die verschiedenen Stellen, wo der Wald an den See stösst, mit seinen alten grossen Bäumen. Auch diese Bäume können Geschichten erzählen.
Text: Benny Romer, Fotos: Lucia Aellen
Das Zeitreisen Adventsfenster 2023
Am 2. Dezember öffnete Zeitreisen sein Adventsfenster in der Löwenunterführung. Dieses Jahr zum Thema Begegnungen.
«Es braucht manchmal so wenig, damit aus Fremden Freundinnen und Freunde werden. Ein Gespräch in entspannt-gemütlicher Atmosphäre kann genügen. Die Adventszeit mit ihrem Lichter- und Düftezauber bietet dafür die schönsten Gelegenheiten. Und das Chrosihus den perfekten Rahmen für Begegnungen, welche den Moment überdauern.»
Bilder: Philip Bond
Drittes Erzählcafé «Zuhören ...»
Am Samstag, 18.11.23 war es wieder so weit. Im Rahmen der Schweizer Erzählcafé-Tage 2023 fand unser drittes Beinwiler Erzählcafé statt.
Es stand dieses Mal unter dem Motto «Zuhören».
Zuhören, das tun wir doch ganz automatisch, wenn wir einander etwas erzählen, möchte man meinen. Aber ganz so einfach ist die Sache dann wohl doch nicht.
Myriam Eichenberger, die in gewohnt sensibler Weise das Erzählcafé moderierte, las zu Beginn aus dem Roman «Momo» von Michael Ende vor. Darin wird Momos Fähigkeit des Zuhörens beschrieben und wie sie sich dadurch anderen Menschen zuwendet.
Mit diesem Einstieg war unsere Erzählcafé- Runde schon ganz beim Thema. Aufeinander zu hören, sich beim Hören dessen, was der andere sagt, in ihn hineinhören können oder die Gedanken der Erzählerin aufzunehmen und sie ein Stück auf ihrem Gedankenweg zu begleiten, das ist Dialog und gespanntes Einfühlen in die Welt Erzählender. Mit sehr spannenden Geschichten aus dem Leben der Beinwiler Erzählerinnen und Erzähler wurden die Zuhörenden belohnt. Die Gespräche miteinander bei feinem Kaffee und Kuchen wollten gar nicht enden. Aber es gibt 2024 wieder ein Erzählcafé.
Text: Astrid Stannarius-Costabel, Bilder: Philip Bond
Neu in unserem Schaukasten: Zeitreisen Beinwil am See öffnet ihre Sammlung für Sie
In unserem Schaukasten in der Löwenunterführung finden Sie einen Einblick in das Leben der letzten beiden Dorfhebammen von Beinwil am See.
Bilder: Philip Bond
Zeitreisen schaut über den Gartenhag: Halter Mosterei
Am Donnerstag, dem 14. September 2023 lud Zeitreisen Beinwil am See interessierte Beinwilerinnen und Beinwiler zu einer Betriebsbesichtigung der Mosterei Halter ein.
Pünktlich, 18.00 Uhr fanden sich ca. zwanzig wissensdurstige Teilnehmende an der Hombergstrasse 6 ein. Christian Halter, der Firmeninhaber und Samuel Eichenberger von Zeitreisen begrüssten alle.
Die Mosterei Halter ist ein alteingesessenes Familienunternehmen in Beinwil am See, das sich seit 1807 bis heute zu einer modernen Mosterei entwickelt hat. Christian Halter erzählte über die Familientradition des Unternehmens und er führte durch die heutige Produktionsstätte. Dabei erklärte er an den jeweiligen Maschinen die einzelnen Verarbeitungsschritte vom Zerkleinern der Äpfel oder Birnen bis zum fertigen Apfel- oder Birnensaft. Christian Halter berichtete auch, dass nur Seetaler Früchte nach einer speziellen Rezeptur der Firma Halter verarbeitet werden. Aber auch Bauern aus dem Seetal können ihr Obst zum Mosten bringen. Er beantwortete viele Fragen, erklärte ausführlich und lud anschliessend zur Verköstigung ein.
Die Teilnehmenden liessen bei feinen Fleisch- uns Käseplättli mit verschiedenen Säften und spritzigem Seetaler Secco diesen Anlass ausklingen.
Text: Astrid Stannarius-Costabel, Bilder: Julia Camardese